Kategorie: sprache

  • Für Schreiberlinge

    Für Schreiberlinge

    Gott, ja, wer von uns hat nicht einen oder drei angefangene Romane in der Schreibtischschublade. Für wenn’s mal ernst wird, hier ein paar Werkzeuge und Tipps.

    Sensitivity Reading

    Eine Vernetzungsplattform für Menschen, die meinen Text auf überkommene, falsche, verletztende Darstellungen von marginalisierten Gruppen gegenlesen.

    Doch wie schreibt man über Themen, die außerhalb der eigenen Erfahrung oder Zugehörigkeit liegen? Wie kann man die Lebenswelt und das Gefühl von marginalisierten Personen in Worte fassen, wenn die Referenz fehlt? Was ist eine authentische Darstellung und wie findet man heraus, ob sich nicht unabsichtlich abwertenden Beschreibungen wie Mikroaggressionen in den Text geschlichen haben?

    Sensitivity Reading

    Vickie & das Wort

    Lektorin Victoria Linnea hat einen reichen Fundus an ganz speziellen Schreibtipps, z.B. zur Gestaltung eines Spannungsbogens in drei, fünf oder sieben Phasen oder wie man die Stimme einer Romanfigur findet.

    Eine Königreich für eine Karte von einem Königreich

    Und wenn dann der Palast der Zwerge ins Bergmassiv gemeißelt ist, die Elfen ihre feinen Waldhütten frisch bezogen und die Heldin ihre Reise begonnen hat, braucht sie (oder die Leser*innen, die ihr folgen wollen) eine Karte. Die kann man mit diversen Tools inzwischen selber basteln oder generieren, oder man findet eine Illustratorin, die das von Hand macht.

  • Sie benutzen wahrscheinlich das falsche Wörterbuch

    Sie benutzen wahrscheinlich das falsche Wörterbuch

    James Somers schreibt (u.a. für den New Yorker and The Atlantic, hier aber auf seiner Website) in einem Artikel von 2014 über Wörterbücher. Fein, gebildete Deutschsprechende denken an die Gebrüder Grimm, Amerikanischsprechende vielleicht an Merriam-Webster, und tatsächlich beschreibt Somers auch die Entstehungsgeschichte dieses ersten amerikanischen Wörterbuchs (i. Ggs. zu aus Großbritannien eingeführten Wörterbüchern).

    Webster’s dictionary took him 26 years to finish. It ended up having 70,000 words. He wrote it all himself, including the etymologies, which required that he learn 28 languages, including Old English, Gothic, German, Greek, Latin, Italian, Spanish, Dutch, Welsh, Russian, Aramaic, Persian, Arabic, and Sanskrit. He was plagued by debt to fund the project; he had to mortgage his home.

    You’re probably using the wrong dictionary

    Aber zunächst beschreibt er die aktuellen Wörterbücher als langweilig und offensichtlich in ihrem Versuch, ein Wort mit anderen Wörtern zu beschreiben. Und er schreibt über den Schriftsteller John McPhee und seine Arbeitsweise:

    John McPhee’s secret weapon

    John McPhee — one the great American writers of nonfiction, almost peerless as a prose stylist — once wrote an essay for the New Yorker about his process called “Draft #4.” He explains that for him, draft #4 is the draft after the painstaking labor of creation is done, when all that’s left is to punch up the language, to replace shopworn words and phrases with stuff that sings.

    The way you do it, he says, is “you draw a box not only around any word that does not seem quite right but also around words that fulfill their assignment but seem to present an opportunity.” You go looking for le mot juste.

    You’re probably using the wrong dictionary

    Aktuelle Wörterbücher geben nicht die Schattierungen von Wörtern wieder, die sie als synonym angeben. Als Abhilfe schlägt Somers vor, nun ja, das alte Wörterbuch von Webster zu verwenden, und gibt gleich noch Download-Tipps. Wer also englische Texte auf ein höheres Niveau bringen will, ist mit einem neuen Wörterbuch vielleicht bedient, aber nicht geholfen.


    (Oh, Mann, ist der letzte Satz witzig. Er fängt mit „Niveau“ an (ein Angeberwort), spielt dann mit der Doppelbedeutung von „bedient sein“ und endet mit einer Referenz auf den unterirdischen Werbeslogan „Da werden Sie geholfen“ von, na, wissen Sie’s noch? Verena Pooht, genau.)

  • Im Königreich der Substantive

    For the lack of a horse,
    RidersGuild.getRiderNotificationSubscriberList().
    getBroadcaster().run(
    new BroadcastMessage(
    StableFactory.getNullHorseInstance()));

    Steve Yegge mit einem amüsant geschriebenen Bericht aus Javaland, wo der König mit dem Sonnengott spricht. Es geht darum, dass in Java alles eine Klasse und damit ein Substantiv sein muss, und Verben ein ärmliches, an den Rand gedrängtes Leben führen, noch dazu meist in den eingeschränkten Formen von doIt()execute() oder run().

    Dabei gibt es doch Programmiersprachen, in denen Verben das Land mit Leben füllen und ohne die Aufsicht von Klassen frei in der Gegend herumlaufen dürfen. Lesenswert für alle, die in letzter Zeit zuviel Java programmiert haben.

    Drauf gekommen durch Joel’s Artikel Can Your Programming Language Do This?.

    Now you need a way to pass an argument to the function which itself is a function. This is an important capability, because it increases the chances that you’ll be able to find common code that can be stashed away in a function.

    Das Gedicht, das im Artikel javanisiert wird, habe ich auch gefunden, ohne Exceptions jetzt.