Kurze Notiz, welche Dienste ich für beim Internet-Zeugs benutze, und ja, ich setze seit längerem auf europäische Dienstleister.
uberspace.de ist der Hosting-Dienst hinter dieser Website. Ihr Hosting-Angebot ist sehr offen, ihr Handbuch geht tief in die Details und ihre gemeinsam mit den Nutzern erstellte How-To-Sammlung Uberlab zeigt, wie man so ziemlich jede für self-hosting geeignete Software in Betrieb nehmen kann.
inwx.de verwende ich zur Domain-Verwaltung. Die Preise für gängige TopLevel-Domains finde ich fair bis günstig, der Dienst tut eine Sache und die gut. Ich habe auch komplette Kontrolle über die Domain Name Server-Einträge für meine Domains. Ich schaue, dass ich jederzeit ein gewisses Guthaben dort habe, so dass Domain-Verlängerungen immer automatisch vorgenommen und aus dem Guthaben abgebucht werden. Zum guten Service gehört auch, dass mehrere Tage vor der Verlängerung eine Hinweis-Mail kommt, so dass man noch kurz darüber nachdenken kann, ob man diese Domain wirklich eines schönen Tages mal mit was Sinnvollem bespielen will.
mailbox.org ist mein E-Mail-Provider, der im Basistarif für einen Euro sehr viel mehr kann als web.de, gmx.de oder (schauder!) Google Mail und Outlook. Seine Superkraft heißt DSGVO. Der Dienst wird in Deutschland betrieben und hat keine (mir bekannten) Abhänigkeiten auf irgendwelche Cloud-Dienste. Meine Mail ist privat und nicht Beute für irgendwelche „Werbetreibende“ oder KI-Trainer. Zumindest auf meiner Seite. Wäre schön, wenn auch ihr eure Mail zu mailbox.org, posteo.de, tutanota umziehen würdet!
Strategisch nicht ungeschickt und durch Vermeiden eines Impulskaufs am Süßigkeiten-Stand der Autobahnraststätte leicht gegenfinanziert ist es, einen Mail-Account bei einem zweiten dieser Anbieter zu haben, diesen aber nur als zweite Adresse für Passwort-Reset-Mails einzusetzen.
Zu mailbox.org kann man auch eine eigene Domain mitbringen. In Verbindung mit inwx.de, die wie gesagt Zugriff auf alle Records ihrer Nameserver ermöglichen, kann man die notwendigen Dinge für Spam-Vermeidung (DKIM, …) setzen und dann z.B. Dienste-spezifische Mail-Aliasse anlegen. murkelpay@example.de und maxi-amex@example.de zum Beispiel. Wenn ihr die murkelpay-Adresse nur für PayPal nutzt, könnt ihr die meiste Phishing-Mail daran erkennen, dass sie eben nicht an diese Adresse gerichtet ist.
@schoedland@digitalcourage.social ist mein Handle im sozialen Netzwerk Mastodon. Hinter dem Namen verbirgt sich eine Menge miteinander vernetzter Server, die gemeinsam das sogenannte Fediverse (Fedi = föderiert, Verse = Uni/Multiversum) bilden. Ähnlich wie ich ja auch E-Mail an Menschen schicken kann, die bei anderen Diensten zuhause sind, kommen meine total relevanten Posts auch bei allen anderen Servern und ihren Anwendern an, ohne dass es einen zentralen Betreiber wie Meta (Facebook, Instagram) oder tiktok dabei gibt. Und! Ohne dass ein Algorithmus meine Beiträge umsortiert, pusht oder unterdrückt. Sie landen einfach in der Timeline der Menschen, die mir folgen. Tatsächlich werden viele Fediverse-Server ehrenamtlich / auf Spendenbasis betrieben, oder so wie meiner gegen ein geringes Entgelt (ein Euro im Monat) von einem Verein, hier digitalcourage.de.
(Wird ergänzt, falls mir noch was relevantes einfällt.)