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Die immer noch weitgehend ungeklärte Frage, die viele Anbieter von content (im Gegensatz zu Waren und Dienstleistungen) umtreibt, ist die langfristige Finanzierung ihres Lebensunterhalts.

Wer seine Besucher nicht komplett an die Werbemafia verraten verkaufen will, kann entweder zurückhaltende Werbung selbst verkaufen, wie das z.B. Daring Fireball und Kottke machen, sich einen Hauptsponsor suchen, wie das Thom Hogan mit B&H Photo macht. Oder er bittet seine Leser um regelmäßige Spenden, was dann auf eine Art Abonnement hinausläuft.

Dafür kann man unter anderem Paypal einsetzen, das auch wiederkehrende Spenden vorsieht. Oder man nutzt einen Mäzen-Dienst wie Patreon. Der erlaubt es den Geförderten ihren Förderern – abgestuft nach der Höhe der Zuwendung – zusätzliche Dienste anzubieten: Sneak Peaks, Q&As oder bei Comics zusätzliche Skizzen oder Nebengeschichten.

Ich fördere auf diesem Weg zwei Webcomics und mein Lieblings-Photo-Blog: The Online Photographer.
Die beiden Webcomics sind paranatural.org und sinfest.net. Sinfest ist recht neu bei Patreon und die Förderung hat dort schon Wirkung gezeigt: Wenn man auf dem Smartphone oder Tablet bei sinfest.net unterwegs war, kam meistens eines dieser wirklich nervigen ausweglosen Pop-Over „Sie haben ein iPhone gewonnen“ oder eine siebenfache Umleitung auf eine obskure Website. Seit sinfest.net bei Patreon ist, kann man es auch auf mobilen Geräten lesen.

Alle drei Angebote erhalten aktuell je fünf Dollar im Monat von mir. Ist das viel? Kommt darauf an 😉 Wenn alle Leser fünf Dollar Spenden würden, hätten wir drei neue Millionäre. Davon sind die drei content creators aber noch deutlich entfernt. Dazu kommt, dass auch die Plattform ihren Obolus abzieht. Ärgerlicherweise fällt sogar Umsatzsteuer an.

Wir Leser und Nutzer müssen uns irgendwann darauf zurückbesinnen, dass alle Dinge etwas kosten. Es gilt der weise Satz: Wenn Du nicht zahlst, bist Du nicht der Kunde, sondern die Ware.

Ich habe es ja schon mal geschrieben, dass auch mein Mail-Postfach ein bezahltes ist, genauso wie ich eine tageszeitung und eine Wochenzeitung unterstütze, alle meine Musik bezahle und ein paar Euro im Monat für Smartphone Apps ausgebe. Mir ist es lieber, die Menschen direkt zu entlohnen als mich ständig von Werbung nerven zu lassen.


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